Serbien und Bulgarien bedeutete für mich viel Wildcamping, viel Einsamkeit und viel E80. Das ist eine große Bundesstraße, die direkt in die Türkei führt und dort zur Autobahn wird. Etwas beängstigend ist, dass am Straßenrand ständig Grabsteine stehen. Belgrad, gebe ich zu, hat mich erschreckt: Eine sehr dreckige Stadt, viel Smog. Immerhin günstig.
In Bulgarien bin ich auf direktem Weg nach Sofia. Zunächst war ich skeptisch, ich hab an Belgrad denken müssen. Aber die Stadt hat mich sehr überrascht. Alles ist wesentlich sauberer und kleiner als in Belgrad. Abgestiegen bin ich im Hostel Mostel. Absolute Empfehlung! Dem Besitzer geht es nicht darum, viel Geld zu verdienen, sondern den Reisenden eine gute Herberge zu bieten. Diesen Spirit spürt man hier. Mit dem Inhaber habe ich gleich einen Baum gepflanzt. Dort habe ich auch meinen Geburtstag gefeiert, eigentlich gleich zweimal, einmal zur serbischen Zeit und eine Stunde später zur deutschen Zeit habe ich auch nochmal angestoßen.
Einen richtigen Durchhänger hatte ich nach Sofia: Ich hab mich gefragt, was ich eigentlich hier mache. Kurzzeitig stand das ganze Projekt auf der Kippe und ich wollte abbrechen. Das Radfahren war richtig anstrengend und entlang der E80-Hauptstraße war es laut und hat überhaupt keinen Spaß gemacht.
Ich musste was ändern! Also fuhr ich weg von der Hauptstraße, machte das Handy aus und radelte einen Umweg durch die Berge. Drei, vier Tage habe ich mit mir allein gebraucht, drei, vier Tage schmollen und gut essen…
Das war die beste Entscheidung, die ich je gehabt habe. Mir ging es wesentlich besser und gleichzeitig schnurstracks Richtung Türkei…